Chicoree zählt zu den Wintersalaten, doch kann er auch als Gemüse fungieren. Er gehört wie der Zuckerhut oder der Radicchio zu den Korbblütler, und sprießt aus einer Wurzel, die im 19. Jahrhundert in Belgien erstmals vertrieben wurde. Viele nehmen ihn als Salat oder zum Dippen, doch kann man den Chicoree auch warm genießen. In der chinesischen Küche findet man ihn auch öfter in Wok-Pfannen Gerichten.
Chicoree ist sehr gesund, er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Die Blätter sind reich an Vitamin B1, B2, C, sowie Carotin, Phosphor, Kalium und Calcium. Er hat nur 17 Kalorien pro 100 Gramm, und die Bitterstoffe in dem Salat sind für die Verdauung gut. Die Blätter wirken harntreibend, was für Rheumatiker gut ist, und sie regulieren den Säure-Basen-Haushalt. Die Bitterstoffe stärken die Darmflora und senken Cholesterin, somit zählt Chicoree zu den Superfoods.
Da ich letztens schon Salat hatte, wollte ich den Chicoree einmal anders probieren. Man kann ihn auch als Art Gemüse im Ofen backen. Dazu einfach der Länge nach in zwei Hälften schneiden, mit einem Streifen Schinken umwickelt, das hält die Blätter beim Backen zusammen. Dazu war mir der Sinn nach Hackfleisch, und anstelle der Fleischpflanzerl, entschied ich mich zu scharfen Hackfleischbällchen.
Zutaten für 4 Portionen:
- 500 Gramm gemischtes Hackfleisch
- 1 Peperoni
- 1 Zwiebel
- 1 Ei
- 3 EL Dinkelgries zum Binden
- 2 Chicoree
- 4 – 5 Champignon
- 500 ml passierte Tomaten (1 Packung)
- 2 EL Quark
- 1 Paprika
Als Unterlage:
Rucola- oder Acker- Salat
Parmesankäse in Scheiben gehobelt oder geschnitten
Angefangen wird mit dem Hackfleisch, damit es etwas ziehen kann.
Zuerst das Hackfleisch in eine Schüssel geben, dazu die Peperoni und die Zwiebel klein schneiden. Ich nehme meist rote Zwiebeln, da ich diese lieber mag. Dazu kommt das ganze Ei und die drei EL Dinkelgries, den ich anstelle von Semmelbrösel nehme. Dieser bindet genauso und ist eben auch Nährstoffreicher, da normale Semmelbrösel nur aus Weißmehl sind. Gewürzt mit Salz und Pfeffer, Kurkuma und Kreuzkümmel, nach Geschmack kann man auch etwas Paprika zugeben, oder auch ein paar Zehen Knoblauch beigeben. Diese Masse gut durchkneten, bis alle Zutaten gut vermengt sind, zum Durchziehen eine viertel Stunde stehen lassen, bis man die Bällchen mit der Hand formt.
Derweil schäle ich den Chicoree und halbiere ihn der Länge nach. Anschließend wickel ich Schinkenstreifen um den Chicoree. Damit es nicht zu trocken wird, gebe ich auf den Boden der Auflaufform die passierten Tomaten, diese würze ich ebenso mit Salz, Pfeffer, Kurkuma und Kreuzkümmel. Dazu mische ich 2 EL Quark unter, damit es sämiger wird. Gut durchmengen und gleichmäßig in der Form verteilen. Im Sommer gebe ich noch Kräuter aus dem Garten dazu, wie zum Beispiel einige Stängel Rosmarin.
Darauf lege ich die Chicoree-Hälften. Die Form schiebe ich bei 80 Grad Umluft in den Backofen, ca. 20 Minuten dauert es, bis der Strunk weich wird. Zu heiß soll Gemüse nie gebraten oder gedünstet werden, um die Nährstoffe weitest gehend zu erhalten.
Das Hackfleisch forme ich nun zu kleinen Kugeln und brate sie mit Kokosöl in der Pfanne schön kross heraus. Anschließend schwenke ich noch die Pilze in der Pfanne kurz durch, und die Paprika-Hälften kommen auch kurz dazu, diese sollte aber noch stabil als Dipp-Schale fungieren können.
Auf den Teller zum Anrichten lege ich zuerst den Rucola aus, dann verteile ich den Parmesan-Käse darüber. Die Hackfleischbällchen lege ich auf den Rucola, darüber dann die Champignons. Daneben plaziere ich den Chicoree. In eine Paprikahälfte gebe ich die Tomatensauce zum Tunken der Fleischbällchen rein, ein paar Tropfen verteile ich über den Chicoree, damit dieser nicht so trocken ist. Auch den Rucola kann man in die Sauce mit eintunken, da er von der Würze dann profitiert.
So habt ihr ein einigermaßen kalorienarmes Essen, denn anstelle der Nudeln passt der Rucola geschmacklich noch besser zu den Hackfleischbällchen, und stellt so eine gesunde Alternative dar.
Gerne könnt ihr auch die Hackfleischbällchen zu einem Salat oder zu einer Tomatensuppe machen, um etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bringen.
Guten Appetit
Liebe Grüße, herzlichst Eure Silvia.