Gewichtszunahme in den Wechseljahren

Posted In: Kolumne

Viele Frauen nehmen in den Wechseljahren zu

Eine Gewichtszunahme in den Wechseljahren ist bei Frauen bei gleichbleibender Ernährung fast unvermeidlich. Der Körper baut Muskelmasse ab, im Schnitt beträgt dies 1 % Prozent der Muskelmasse pro Jahr ab dem 40. Lebensjahr. Dies hängt mit dem generellen Abbau des Körpers im Alter zusammen. Weniger Muskeln bedeuten weniger Energiebedarf. Je weniger wir uns bewegen, desto mehr wird der Muskelabbau begünstigt und desto weniger Energie verbrennt der Körper. Man müsste also im Gegenzug die Aufnahme der Kalorien auch reduzieren. Dies jedoch genau abzupassen ist oft schwierig, da es sich um einen schleichenden Prozess handelt. Wer sich nicht täglich wiegt, merkt es also erst, wenn die Hose beim Zumachen kneift. Aber auch das tägliche Wiegen sagt nichts aus, ob die Muskelmasse verringert und der Fettanteil erhöht wurde. Dazu kommt, dass bei der Hormonumstellung der Körper Fett schlechter verbrennt und eher dazu neigt, dieses einzulagern. Durch die fehlenden Hormone wird der Stoffwechsel langsamer, und das Fett wird eingelagert, statt in Energie umzusetzen.

Macht die Einnahme von Hormone dick?

Ich selbst nehme zwar keine Hormone, dies muss jede Frau für sich selber entscheiden. Jedoch macht die Einnahme der Hormone nicht generell dick. Sondern die allgemeine Umstellung des Körpers im Zusammenhang mit dem Abbau der Muskeln. Dabei wird die Fetteinlagerung umverteilt. Frauen in den Wechseljahren nehmen eher am Bauch zu. Dies bekomme ich auch oft von Frauen gesagt. Bauchfett fördert aber die Altersdiabetes. Frauen um die 60 Jahre sagen meist, dass sie am Bauch ein paar Kilo zugenommen haben, und diese einfach nicht wieder weg bekommen. Dies liegt in der Umstellung der Hormone.

Manche Frauen bleiben schlank

Ich kenne aber auch viele Frauen, die vorher schlank waren und es auch nach dem Wechsel bleiben. Hinterfragt man dies, sind es oft entweder sehr disziplinierte Frauen. Frauen die sich schon immer gesund ernährt haben, oder welche, die schon immer Sport gemacht haben. Meine Tante macht seit 40 Jahren 2 x wöchentlich Yoga. Sie hat ihre Figur kaum verändert, mittlerweile ist sie 77 Jahre alt. Auch bei meinen Befragungen ist mir aufgefallen, dass die Frauen die Sport machen, nicht so unter all den Symptomen der Wechseljahre leider, wie dies Frauen ohne Sport oft erleiden. Es gibt eine ganze Litanei von Symptomen, nicht nur Hitzewallungen, Schlafstörungen und Depressionen. Viele Symptome jedoch, die der Hormonumstellung zugeschrieben werden, sind oft nur Symptome des allgemeinen Älter werdens.

Die Tendenz von Übergewichtig  zu Adipös zu werden, ist im Wechsel relativ groß. Ein paar Kilo mehr auf der Waage zu haben schadet in den Wechseljahren jedoch nicht, da im Fett das Hormon Östrogen gespeichert wird. Somit findet der Wechsel nicht so drastisch statt, sondern der Körper holt sich aus dem Fett dieses Hormon nach und nach zurück. Jedoch sollte es nicht zu viel an Fett sein, denn der Körper nutzt das während des Klimakterium schamlos aus und legt noch eins drauf.

Kraftsport gegen den Muskelabbau

Was uns auf natürliche Weise hilft

Zum einen ist es an uns, unseren Körper genau wahrzunehmen. Viele Frauen werden die Veränderungen an ihrem Körper feststellen, wenn sie darauf achten. Dies ist nicht nur ein unregelmäßiger Zyklus, oder zunehmende Reizbarkeit. Haut und Haare verändern sich, Herzrasen und Kopfschmerzen stellen auch viele Frauen fest. Hier wird es nun Zeit, die Ernährung auf die neuen Bedürfnisse des Körpers umzustellen. Das heißt mehr Eiweiß zuzuführen und dafür weniger Kohlenhydrate, bzw. auf gute Kohlenhydrate zu wechseln. Auch die Aufnahme von vielen Pflanzenstoffen ist wichtig, also mehr Gemüse und Hülsenfrüchte zu sich zu nehmen.

Um dem Muskelabbau des Alterns zu begegnen ist ausreichende Bewegung notwendig. Auch wenn viele Frauen sagen, dass Sport nichts für sie ist, man kann immer mit etwas anfangen. Sei es mit dem Walken, Joggen oder anderen Ausdauer-Sport. Gerade diesen braucht der Körper in den Wechseljahren zur Unterstützung dringend, denn dieser beeinflusst die Hitzewallung sehr positiv. Dies habe ich selber erlebt, als ich mit dem Sport anfing. Ich hatte nachts extreme Schweißausbrüche, dies wurde aber nach und nach immer besser. Aber wichtig ist auch, etwas Kraftsport zu machen, denn diesen brauchen wir um dem Muskelabbau vorzubeugen, und er ist gesund für die Knochen und wirkt der Osteoporose vor. Sport wirkt sich nicht nur positiv auf die dünner werdenden Blutgefäße aus, sondern auch auf unsere Nerven. Durch die Produktion der Glückshormone während wir Sport treiben, neigen wir auch weniger zu Depressionen. Und der Schlaf wird auch wieder besser. Das Krebsrisiko wird durch regelmäßige Bewegung gesenkt. Wichtig ist für mich auch das Beckenbodentraining, um eine Blasenschwäche zu vermeiden. Dieses wird auch der Frauenarzt bei der Routineuntersuchung raten.

Fazit 

Je pfleglicher wir mit unserem Körper umgehen, desto leichter werden wir die Zeit der Veränderung überstehen. Genügend Bewegung und eine gute Ernährung senken das Risiko des Metabolischen Syndroms, das uns zusätzlich belasten würde. Ja meine Damen, es hilft nichts, Poppes hoch von der Couch. Aber hier geht es jeder Frau gleich. Ohne Fleiß kein Preis, das gilt nicht nur für die Arbeit. Aber tröstet euch, auch die Männer haben Alterserscheinungen und müssen oft genauso leiden wie wir Frauen. Nur eben auf ihre Weise.

Mehr zu diesem Thema findet ihr in meiner Kolume, zu dem Thema Ernährung findet ihr unter der Rubrik Ernährung und Rezepte.

Alles Liebe, herzlichst Eure Silvia

  • Petra
    29. November 2018

    Silvia, du könntest glatt meine Wechseljahr Flüsterin sein. So informativ wurde ich noch nicht mal von meiner letzten Frauenärtin beraten( inzwischen eine neue, bei der ich mich wohlfühle) . Habe Sport leider auch immer sehr ruhen gelassen und fange mit 1x Yoga an.

    Gruß,
    Petra

    • Silvia Gößner
      Petra
      29. November 2018

      Hallo Petra,
      das ist lieb. Freut mich wenn ich dich ein bisschen informieren konnte. Toll dass du jetzt anfängst. Ich habe auch spät angefangen. Aber besser spät als nie. Liebe Grüße Silvia

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