Weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten ab 2019

Posted In: Kolumne

Die Grundsatzvereinbarung vom September 2018

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat mit verschiedenen Wirtschaftsverbänden eine Grundsatzvereinbarung getroffen. In dieser Vereinbarung geht es darum, dass Zucker, Salz und Fette in Fertigprodukten bis zum Jahr 2025 reduziert werden sollen. Dies soll aber mehr auf freiwilliger Basis geschehen, einen bestimmten Wert oder Prozentsatz gibt es in der Grundsatzvereinbarung jedoch nicht.

Was war der Ausschlag für eine Grundsatzvereinbarung?

Als Ziele steht in der Vereinbarung lt. Original:

  • einen Beitrag zu Verringerung der ernährungsmitbedingten Krankheiten
  • einen Betrag zur Verminderung des Anteils der Bevölkerung mit Adipositas und Übergewicht in Deutschland zu leisten und dabei gleichzeitig
  • die Nährstoffversorgung der Bevölkerung zu verbessern. 

Trifft man die Schlussfolgerung aus diesen drei Punkten, dann weiß also die Regierung, dass die Ernährung durch Fertigprodukte krank macht, Übergewicht fördert und gleichzeitig keine Ernährung mehr darstellt. Warum hat diese Erkenntnis so lange gedauert?

Die Notwendigkeit

Die Bevölkerung in Deutschland greift immer öfter zu industriell hergestellten Nahrungsmittel zurück, sprich Fertigprodukten. Sei dies aus Zeitmangel, Bequemlichkeit oder besseren Wissens. Auf der anderen Seite leistet sich Deutschland eines der teuersten Gesundheitssysteme. Trotzdem liegen wir bei der Statistik in der Lebenserwartung ganz weit unten. So ist laut der Ärzte Zeitung die Bilanz zu Kosten und Lebenserwartung nirgendwo anders so schlecht, was zum großen Teil der krankmachenden Ernährung zuzuschreiben ist.

Diese industriell hergestellten Lebensmittel, falls man davon noch sprechen kann, müssen geschmacklich so zubereitet sein, damit sie auch abgesetzt werden können. Auch die Haltbarkeit der Lebensmittel ist ein Problem dabei. So wird den Lebensmitteln zu viel Zucker, Salz, schlechte und billige Fette zugesetzt. Aber auch zu viele chemische Ersatzstoffe und Konservierungsstoffe. Dies hat dazu geführt, dass über 50 % der Menschen in Deutschland übergewichtig sind.

Laut der Ärzte Zeitung:

„In Deutschland gelten laut Ministerium 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15 Prozent der Kinder als übergewichtig. Zu viel Zucker, Fett und Salz erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.“

Die meisten Menschen wissen, dass zum Beispiel in einem Erdbeer-Joghurt keine Erdbeeren enthalten sind, sondern Aromastoffe, die aus Bakterien und Pilze gezüchtet werden. Wer will das essen? Leider bestehen die meisten Fertigprodukte nicht mehr aus den Lebensmitteln sondern aus Aromastoffen oder Instant-Ersatzprodukten. Der Käse auf der Fertig-Pizza ist kein Käse. Immerhin machte der Konzern Nestlé immer noch 7,2 Milliarden Euro Gewinn.

Zeit, dass endlich etwas getan wird

Nun stellt sich also die Ministerin augenscheinlich auf die Seite der Verbraucher. Doch näher betrachtet ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wichtig wäre, die Bevölkerung grundsätzlich aufzuklären. Und dies schon in der Schule. Viele unsinnige Dinge bekommen Kinder in der Schule vermittelt. Aber Achtsamkeit auf den Körper, auf die Seele, das was eigentlich das Wichtigste im Leben ist, wird nicht vermittelt. Auch heute könnten Kennzeichnungen auf Lebensmittel nicht durch Nummern erlaubt sein, sondern durch verständliche Worte aufgedruckt sein. Zigaretten Werbung wurde verboten, doch für Süßigkeiten wird im Minutentakt in den Werbepausen geworben.

Unerforschte Ernährung

Uns scheint es oft so, als gäbe es diese Art der Ernährung schon lange Zeit. Betrachtet man jedoch, wie lange der Mensch sich auf natürliche Weise ernährt hat, dann ist die Zeit des Conveniece-Foods doch relativ kurz. Seit einigen Jahren weiß man, dass das Metabolische Syndrom von dieser Ernährung gefördert wird. Auch Gen-Manipulierte Lebensmittel spielen eine große Rolle. Doch der Spagat zwischen Bevölkerungsdichte und Lebensmittel-Beschaffung ist nicht einfach. Eindeutig ist jedoch, dass die Ernährung besser werden muss und vor allem nicht krank machen darf.

Falsche Versprechen der Hersteller

Der Weg von überzuckerten Softdrinks zu sogenannten „zuckerfreien“ Getränken ist jedoch auch nur Augenwischerei. Aspartam als Zuckerersatz ist nicht wirklich gesund. Die Zuckerersatzstoffe sind weder natürlicher noch gesünder. Auch die Low-Fett Produkte sind ähnlich. Geschmack trägt sich auf zwei Säulen. Entweder Zucker oder Fett, eines davon ist nun einmal ein Geschmacksträger. Ist wenig Fett enthalten, ist viel Zucker enthalten und umgekehrt. Gute Fette sind teuer, also werden billige, schlechte Fette verwendet, der Gewinn muss optimiert werden. Und Zucker ist billiger als gutes Fett. Soll sich wirklich etwas ändern, dann geht dies nur über eine Änderung des Geschmacksinn (denn alles andere kann nur durch weitere Chemie zugesetzt werden). Nehmen wir zum Beispiel den Brotaufstrich „Nutella“, den es seit 1940 gibt. Jeder kennt es, viele lieben es und es ist dieser ganz besondere Geschmack, den unser Geschmackssinn sofort als „Nutella“ erkennt. Andere Brotaufstriche schmecken anders und werden sofort als „Nicht-Nutella“ erkannt. Würde nun „Nutella“ am Zuckergehalt etwas ändern, ergibt sich zwangsläufig, dass es anders schmecken würde. Der Verbraucher ist aber auf diesen Geschmack getrimmt und würde das neue Produkt nicht mehr kaufen. Auch die Konsistenz könnte eine andere werden.

Wie also muss der Weg zur besseren Ernährung aussehen

Es können bessere und echte Lebensmittel eingesetzt werden. Dies würde aber eine deutliche Erhöhung der Preise mit sich bringen. Qualität kostet nun mal mehr. Und die Haltbarkeit wäre niedriger. In fast keinem europäischen hochindustrialisierten Land kosten Lebensmittel so wenig wie in Deutschland. Dafür würden vielleicht die Gesundheitskosten sinken. Auch Bio-Lebensmittel sind keine Alternative, da auch diese in Masse hergestellt sind, und ebenso viel Zucker und Fette beinhalten, wie andere Lebensmittel. Wir können auch nicht alle unsere Lebensmittel beim Bauern direkt kaufen, betrachten wir Großstädte wie die im Ruhrgebiet. Dort gibt es einfach nicht so viele Bauern, wie wir dort bräuchten. Dies kann die Regierung eben auch nicht alleine stemmen. Die Ackerflächen werden auch knapp. Den Anteil an Lebensmittel, den Tiere brauchen, kann man sinnvoller als Nahrung für Menschen verwenden. Ja ich höre es schon stöhnen, ich brauche täglich mein Fleisch. Warum? Viele Menschen kommen mit weniger bis gar kein Fleisch aus, oder haben gar keinen Zugang dazu, weil sie nicht in einer Wohlstandsgesellschaft leben.

Deshalb sind wir Verbraucher gefragt. Um bewusst zu Essen, muss man bewusst einkaufen. Denn Fertigprodukte sind auch ziemlich teuer. Nur die Verbraucher können Einfluss auf das Angebot nehmen. Betrachte ich meine wöchentlichen Einkäufe, dann komme ich im Schnitt auf 40 – 50 Euro die Woche pro Person. Das sind 21 Mahlzeiten, macht im Schnitt 2,38 Euro pro Mahlzeit. Und ich bin satt und gesund ernährt.

Unser Geschmackssinn muss wieder auf normale Lebensmittel geeicht werden

Ich verwende nur Lebensmittel, die gar nicht oder wenig industriell bearbeitet wurden. Das heißt frisches Obst und Gemüse, Haferflocken und Natur- Quark und Joghurt. Es gibt mal Käse, auch mal Fleisch. Wurst esse ich gar nicht mehr, und ja ich lebe noch! Zum Trinken gibt es Leitungswasser und Tee oder Kaffee. Dafür hat sich mein Geschmackssinn wieder normalisiert. Heute schmeckt mir ein fertiger Fruchtjoghurt gar nicht mehr, weil er viel zu süß und künstlich schmeckt. Wurst ist einfach nur fettig und versalzen. Hat sich der Körper erst mal an eine gute Ernährung ohne schlechte Fette gewöhnt, merkt man erst, welche Höchstleistungen der Körper vollbringen muss, um das zu verdauen. Schokolade esse ich hin und wieder mal. Als Belohnung. Tägliches Belohnen ist auch so eine Sache. Muss man täglich Schokolade essen? Nein, gab es früher nicht und wir haben das Maß dafür durch das Überangebot und die Verlockungen verlernt. Belohnen muss ich mich nicht täglich, weil ich es geschafft habe, von der Couch zum Süßigkeiten-Schrank zu gehen. Belohnung ist etwas zu besonderen Anlässen. Und dann reichen auch zwei bis drei Stücke, denn sonst ist es schon wieder zu süß. Das regelt sich mit der Zeit alles von selber.

Selber kochen, frische Lebensmittel, natürliche Lebensmittel

Die Regierung kann es uns nicht abnehmen

Wir wollen uns nichts vorschreiben lassen, wollen möglichst frei sein, das tun was wir wollen. Vorschriften empfinden wir als Einschränkung unserer Persönlichkeit. Und doch gehen wir mit unserer Gesundheit fahrlässig um, nehmen in Kauf, dass wir krank werden. Wir wollen lange leben, wollen aber möglichst billig einkaufen. Ins Auto kommt das teure Motoröl, in den Magen das billige Essen. Ist uns das Auto mehr wert, als wir uns selbst? Die Industrie gibt uns nur das, was wir kaufen. Das was ihr in den Einkaufswagen steckt. Jahrzehnte lang wurde nur nach schnell und billig gefragt. Ob gesund oder wertvoll hat niemand gefragt. Es ist Zeit zur Umkehr. Wenn niemand die Fertig-Lasagne kauft, wird sie nicht mehr in den Läden sein. Wir haben es in der Hand, der Industrie zu zeigen, was wir wollen. Unser normaler Menschenverstand sagt uns ja, dass es so nicht weiter gehen kann. Und trotzdem kann man gut und lecker essen. Raus aus der Zuckersucht, die uns von den Lebensmittelherstellern aufgezwungen wurde, weg von versalzenen Fertigprodukten, weg von Brot,  das uns dick und krank macht, hin zu frischen Lebensmitteln, die uns wirklich satt machen und Nährstoffe haben, die wir wirklich brauchen. Essen ist eines der Hauptbedürfnisse des Körpers, geben wir diesem Bedürfnis wieder mehr Zeit und Raum für die gute Zubereitung der Nahrung. Nehmen wir die Produkte dazu, die uns nicht krank machen. Anregungen dazu findet ihr hier in meinem Blog.

Fazit

Lassen wir uns nicht einschränken von einer Grundsatzvereinbarung, schieben wir es nicht auf andere, sondern nehmen es selber in die Hand, uns besser zu ernähren.

Alles Liebe, herzlichst Eure Silvia

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