Meine Motivation zum Training

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September ist bei mir ein sehr turbulenter Monat. Nicht nur, dass 5 Bekannte von mir in diesem Monat Geburtstag haben und viele Partys anstehen, sind auch noch einige Jahrestreffen von Vereinen und anderen Institutionen.

Es ist zwar schwierig dies unter einen Hut zu bekommen, aber irgendwie bekomme ich es geregelt, überall mal vorbei zu schauen. Ich treffe dort Menschen, die ich öfter sehe und welche, die ich seltener sehe, eine bunt gemischte Truppe. Irgendwann kommt oft das Gespräch auf Sport, wer was aktuell macht. Nun im Herbst, wo die Tage wieder kürzer werden und man nicht mehr so viel raus geht. Einige wollen etwas für ihre Gesundheit tun, wollen wieder regelmäßiger ins Fitnesscenter gehen, was sie im Sommer etwas schleifen ließen. Viele sind auch unzufrieden, dass sie nicht abnehmen, obwohl sie doch genau das wollen, andere wollen ihre Muskeln aufpäppeln um besser auszusehen, um mehr herzumachen. Kaum jemand, der nicht irgendwo hingeht oder irgendetwas macht, da die Einsicht schon so weit gediehen ist, dass man was machen sollte. Dabei stellt sich immer wieder heraus, dass auch viele zwar wollen, sich aber nicht oft überwinden können, wirklich regelmäßig etwas zu machen.

Wenn ich mich mit diesen Menschen über Sport, ihre Aktivitäten und Motivationen spreche, werde ich öfter gefragt, woraus ich meine Motivation ziehe, denn ich gehe in kein Studio. Die Workouts mache ich seit über 3 Jahren ziemlich regelmäßig 3 bis 4 mal die Woche von zu Hause aus. Dazu kommen noch ca. 7.000 – 12.000 Schritte pro Tag, es lebe der Schrittzähler!

Ich habe mir lange Zeit keine Gedanken darüber gemacht, habe es eben einfach gemacht, weil es mir gut tut. Anlass einmal darüber nachzudenken, was mich antreibt. Warum mache ich nun gerne mein Training? Was hat sich geändert durch die Workouts und Cardios? Was bewegt mich es kontinuierlich weiter zu machen und es nicht wieder einschlafen zu lassen?

Tja Mädels, ich bin bekennende Anti-Sportstudio-Feministin. Sorry, aber das ist so. Ich war bis vor 4 Jahren an so einen Vertrag gebunden, Geld, das ich zum Fenster hinaus geworfen habe. Wer macht schon Sport, nur weil er einen Vertrag in einem Studio hat? Meine Freundin zum Beispiel hat seit 3 Jahren einen, dort gewesen ist sie aber keine 10 mal. Ich kenne viele Leute, die einen teuren Vertrag haben, diesen aber nicht richtig nutzen. Als ich dort war, sah ich viele Frauen die  zur Unterhaltung dahin gingen. Vielleicht einen Spinning Kurs pro Woche für 45 Minuten machten und dann 2 Stunden tratschten. Bestimmt ein sozialer Aspekt, aber für die Fitness nicht sehr hilfreich. Natürlich gibt es auch Damen, die sehr regelmäßig und zielstrebig ihre Fitness betreiben, für viele ist es jedoch oft reine Überwindung. Was ich an Studios nicht  mag, warum ich dann auch oft nicht hin gegangen bin, war schon erst mal die Trainingsachen zusammenpacken, was zum Trinken mixen in einer super stylischen Flasche, hinfahren und Parkplatz suchen, und auch einen bekommen. Leute, da sind 30 Minuten weg, die ich schon trainieren könnte. Da habe ich aber noch gar nichts gemacht. Das ist mir alles viel zu viel Stress. Dann sind viele Geräte blockiert, man muss immer wieder warten um weiter zu machen. Um wirklich 60 Minuten zu trainieren braucht man vielleicht 120 Minuten Zeit. Neuerdings werden auf den Geräten mal kurz die WhatsApp Nachrichten gecheckt. Kurz, na ja, die sitzen länger da herum und machen nichts, lassen aber andere nicht an die Geräte. Und die Duschen danach…. sorry, brauche ich nicht wirklich. Und was ich wirklich schlimm finde, ist diese Schickimicki-Kleidung. Sportbekleidung, oder Funktionsbekleidung. Boah, mal ehrlich, ich gehe ins Training um danach völlig fertig auszusehen, ich will ja was bewirken, da ist es mir völlig egal wie ich aussehe. Ich mache Sport in meiner alten Radlerhose, weil es bequem ist, ich mich bewegen kann, ist mir doch egal ob das Ding atmet oder nicht, Hauptsache ich atme noch. Ich habe mir vor 3 Jahren ein gutes Sportdress von einem Markenhersteller für viel Geld gekauft, eines. Erstens schwitze ich darin genauso und zweitens kam da eine Frau an, beim 3. Training, und fragte mich ernsthaft, ob ich immer das gleiche anhabe und ob ich kein anderes hätte. Sie habe ja 5 verschiedene zu Hause. Alle aus dieser HighTec-Faser. Schön für sie, brauch ich aber nicht, ich kann mich auch so bewegen. Na, sie kam auch geschminkt zum Sport, und so ging sie auch wieder. Aber was bitte geht denn da ab? Seit wann braucht jede Sportart ihre eigene Bekleidung? Früher hatten wir die auch nicht. Wenn ich zur Modenschau gehen will, dann gehe ich doch nicht ins Studio. Ich kaufe mir statt einem Sportdress lieber ein nettes Kleid. Erstens wasche ich nach Gebrauch meine Sachen, deswegen sind sie nicht schlecht, und vor allem passt mir das eine nun auch schon wieder nicht mehr, ist viel zu groß. Nein, das alles motivierte mich in keinster Weise. Bitte, wer das will, soll es machen, vielleicht gibt es auch bessere Studios. Aber ich gebe mein Geld lieber für sinnvollere Dinge aus. Habt Ihr schon einmal zusammen gerechnet, wie viel man ausgibt für ein Studio. Also die Gebühren, die Fahrerei, die Kleidung. Man kann sich für diese Geld einiges selber anschaffen und hat keinen Ärger damit. So gehörte ich auch zu den Personen, die einen Vertrag hatten, aber keinen Sport machten.

Daher suchte ich nach Kursen, die ich machen konnte, ohne dabei an ein Studio mit Vertrag gebunden zu sein. Ich suchte nach Schnupperkursen, wo man einen Kurs buchen und zahlen kann, den man bei nicht gefallen auch nicht antreten musste.

Als ich mich vor über 3 Jahren entschloss, körperlich fitter zu werden, was mit der angestrebten gesünderen Lebensweise ganz allgemein zu tun hatte, dachte ich auch an keine Zahl. Mein Fokus ging nicht in Richtung Summe x Kilogramm abzunehmen, oder extreme Schmerzprävention zu betreiben. Ich wollte einfach den Fitness-Zustand von vor 10 Jahren wieder herstellen. Meine Muskeln wieder fordern, damit die Knochen besser werden, mehr Kraft in den Armen, um meine Wirbelsäule zu entlasten. Ich will keine Sportkarriere mehr machen, da hätte ich vor über 20 Jahren anfangen müssen. Und ich wollte heraus finden, was mir Spaß macht. Nach einigem Probieren und Testen, meldete ich zu einem Zumba – Kurs am Ort an, da mir das Tanzen mit der Musik gefiel. Es waren viele Frauen dort, jüngere aber auch ältere, es machte allen richtig viel Spaß. Der Kurs war jedoch nur einmal wöchentlich, was mir einfach zu wenig war, denn um wirklich fitter zu werden, muss man kontinuierlicher trainieren. Ich denke, darin liegt auch der Erfolg, es öfter als einmal pro Woche zu machen. So kaufte ich die Zumba – DVD´s und ein paar kleine Hanteln, damit machte ich noch zweimal in der Woche ein Training zu Hause. Am Anfang des Kurses dachte ich, ich sterbe nach einer halben Stunde, doch nach 3 Wochen ging es schon besser. Nicht nur körperlich ausdauernder, auch die verschiedenen Figuren und die unterschiedlichen Bewegungsabläufe von Armen und Beinen zu koordinieren klappte besser. Dabei ist Zumba ganz schön schnell in den Bewegungsabläufen, aber auch das lernt man rasch. Der Erfolg, dass ich immer länger durchhielt, hat mich motiviert, so lange zu üben, bis ich die eine Stunde durchhielt. Heute kann ich zwei Stunden machen, auch kein Problem mehr. Aber noch dürrer will ich nicht mehr werden. Enough is enough. So viel wollte ich eh nie von meinem Gewicht runter haben, darum vermeide ich es auch noch öfter Sport zu machen. Manchmal würde ich schon gerne öfter trainieren, gerade im Winter, wenn man sonst nicht viel machen kann. Aber dann lese ich eben gute Bücher und trainiere mein Gehirn.

Anfangs habe ich zuerst zugenommen, da die Muskeln aufgebaut wurden, doch das ging relativ rasch wieder runter. Als erstes spürte ich wie die Beinmuskeln kamen, dann die Bauchmuskeln und als letztes die Armmuskeln, und dann merkte ich, dass die Kleidung immer lockerer saß. Mein Gewicht wollte ich eigentlich nicht so sehr verändern, da mir meine Rundungen recht gut gefielen. Nur ein bisschen, ein paar Kilo runter, mein Fokus lag im Fitter werden, um das alltägliche Leben besser zu meistern. Mir fiel auf, dass ich mich in vielem leichter tat als früher. Meine ständigen Schmerzen in der Wirbelsäule wurden besser, auch die Schulterschmerzen, ich traute mich wieder Leitern hoch zu steigen, hatte ein wesentlich besseres Gleichgewichtsgefühl. Die Reaktionszeit wurde wieder kürzer, mein Ruhepuls lag vor 3 Jahren bei 130, nun ist er auch wieder normal, also zwischen 70 – 90. Ich konnte Nachts besser schlafen, war ausgeruhter am nächsten Tag. Und das alles gefiel mir und tut es immer noch.

Ich strebe somit kein bestimmtes Ziel an, will keinen Monster-Bizeps um mit Männern zu konkurrieren, will keinen Waschbrettbauch, wie er nun in Mode ist, will auch nicht so dürr werden wie Miss Twiggy. So wie ich heute bin, hat es sich ergeben. Ich bin dem nicht verbissen nachgerannt, habe mich nicht unter Druck gesetzt oder darauf hin gearbeitet, sondern habe Spaß daran und nehme jede positive Veränderung dabei willkommen an. Ich würde zwar gerne ein paar Kilogramm mehr an mir sehen, doch der Körper hat sich nun so eingependelt und ich fühle mich wohl dabei.

Das ist meine Motivation, sich gut fühlen, heute, morgen und übermorgen.

Darum fällt es mir nicht schwer, 3 – 4 mal die Woche ein Training zu machen. da ich keinen großen Aufwand dafür habe. Ich mache jede der 3 DVD´s mindestens einmal pro Woche, hierbei werden unterschiedliche Muskeln, Bewegungen und Koordinationen trainiert, somit ist mein ganzer Körper stabilisiert, die Bauch- und Rückenmuskulatur stützt nun meine Wirbelsäule. Mehr brauche ich nicht und mehr will ich nicht. Dafür gibt es viel zu viele andere schöne Dinge, die ich auch machen kann. Im Urlaub mache ich zum Beispiel kaum bis gar keinen Sport, denn da mache ich lieber andere Dinge, und der Körper genießt auch einmal eine kleine Auszeit.

Somit kann ich sagen, ich machte meinen Weg zum Ziel.

Wenn ich heute die DVD´s einlege, dann wackeln meine Hüften schon aus Vorfreude auf die rhythmische heiße Zumba Musik, und ich kann es kaum erwarten, bis es losgeht. Da ich alles zu Hause habe, kann ich es machen, wann ich will. Morgens um 6 Uhr oder abends um 19 Uhr oder auch 22 Uhr. Wenn ich kurz Zeit habe, mache ich was. 10 Minuten Vibrationsplatte und 50 Minuten Zumba. Ich muss nicht erst aus dem Haus, muss mich nicht stylen. Ich geh hoch mich umziehen und fertig. Meinem Hund ist es egal, wie ich dabei aussehe. Und ich kann mich danach gleich duschen und ein Kaffee-Peeling machen, ein weiterer Pluspunkt für mich.

Sport hat viele Auswirkungen auf uns, nicht nur Körperlich. Auch die Seele profitiert davon. Ich empfehle Euch, diese Seite zu lesen: Warum Sport mehr kann, als den Körper zu aktivieren. Oder auch diese Seite Warum macht Sport glücklich.

Das ist alles was ich brauche, um mir dieses Leben zu ermöglichen. Die Zumba CD´s Zumba, der Stepper, die Hanteln…

…und mit der Vibarationsplatte. Auf die bin ich auf einer Messe gekommen. Nach dem stundenlangen Umherwandern auf der Messe hatte ich große Beschwerden in der Wirbelsäule. Da dort solche Dinger ausgestellt waren, dachte ich, probier einfach mal. Und nach 10 Minuten auf der Platte, nur stehen, merkte ich, wie die Schmerzen besser wurden, die Bandscheiben wieder lockerer wurden. Ich war total begeistert. Dass sie die inneren Muskeln fördern, habe ich erst später erfahren.

Da bei körperlicher Betätigung jede Menge Glückshormone produziert und ausgestoßen werden, hilft Sport nicht nur für einen definierten Körper sondern auch um Lebensfroher zu werden. Er ist also nicht nur physisch gut, sondern auch psychisch. Wenn man erst einmal verinnerlicht hat, wie viel mehr man über sich durch Sport erfährt und wie positiv körperliche Bewegung einen Menschen beeinflusst, will man es einfach nicht mehr missen.

So soll jeder das machen, was ihm Spaß macht, wenn man sich permanent überwinden muss, ist es nicht das Richtige. Es gibt so viele Sportarten, tut das, was euch gefällt, Hauptsache ihr bewegt euch und habt Spaß daran. Der Erfolg kommt dann von ganz allein.

Alles Liebe, herzlichst Eure Silvia

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