Gute Vorsätze zum Jahreswechsel, sinnvoll oder doch Beruhigung für das Gewissen

Neues Jahr, neue Ziele

Jedes Jahr nach Silvester nehmen sich viele Menschen neue Vorsätze vor. Sie bemerken, dass Veränderungen in ihrem Leben notwendig oder sinnvoll wären, und setzten sich einen Termin, wann sie damit beginnen wollen. Dies sind dann oft diese Termine an Silvester herum, können aber auch Geburtstage oder sonstige spezielle Termine sein. Doch entstehen diese Termine oft nicht aus der Not heraus, sondern sind vorab gesteckte Ziele, die oft nicht eingehalten werden können. Leicht dahin gesagt, bemerkt man erst später, welche Konsequenzen es nach sich zieht.

Welche Vorsätze liegen im Ranking vorne?

Ganz vorne liegen weniger Stress, mehr Sport und Bewegung, gesünder Essen, mehr Zeit für sich und die Familie, weniger Rauchen und weniger Alkohol trinken, ausreichend schlafen und zur ärztlichen Vorsorge zu gehen. Und wer denkt es, sogar weniger Fern zu sehen ist dabei.

Nicht einmal 30 Prozent der Vorsätze werden eingehalten

Menschen sind Gewohnheitstiere. Wir streben nach einem geregelten Tagesablauf, und machen oft Dinge, nur weil wir sie die letzten 10 Jahre schon so machen. Deshalb erschrecken uns Veränderungen oft sehr ab. Wir müssen unseren Tagesablauf neu gestalten, und das verursacht uns Stress. Aber ein guter Vorsatz heißt eben dies, das Leben zu verändern. Viele werden sich erst im Nachhinein bewusst, was es wirklich heißt, dreimal die Woche Sport zu machen. Und schon kippt die Entschlossenheit in Ausreden um, warum nun gerade heute nicht damit begonnen werden kann.

Kleine Ziele stecken

Wie kann man nun seine Ziele und Vorsätze erreichen? Sinnvoll ist es, sich Ziele oder Vorsätze auszusuchen, die auch erreichbar sind. Auf diese sollte man den Fokus legen. Man sollte sich entweder genaue Tage heraus suchen, an denen man zum Beispiel Sport machen will und diese im Kalender eintragen. Auch für mehr Unternehmungen mit der Familie lassen sich gezielt Tage heraus filtern, an denen alle teilnehmen können. Bewusst den Fernseher abschalten und auf gemeinsame Unternehmungen umschwenken. Mit einem Tag anfangen, und dann bei Bedarf langsam steigern ist ein guter Anfang.

Mehr Menschen mit einbeziehen

Helfen kann auch, wenn man sich mit gleichgesinnten zusammen tut. So kann man sich gegenseitig puschen, man hat jemanden, der einen motiviert, auch wenn man einmal nicht so viel Lust hat. Oder das Unterfangen mit den Kollegen teilen, so hat man eher das Bestreben, auch Ergebnisse zu liefern.

Da ich von Haus aus ein sehr disziplinierter Mensch bin, und Druck von anderen Menschen bei mir so gar nichts bewirkt, hat sich bei mir das „Kalender-Prinzip“ bewährt. Ich fing mit einmal Sport pro Woche mit meiner Nachbarin an, habe dann aber erkannt, dass dies zu wenig ist. Um in den Sport einzusteigen, war es gut. Dann habe ich die Termine von Dienstag auf Donnerstag erweitert, und schließlich auch noch Stunden auf den Sonntag dazu genommen. So habe ich mich nach und nach auf 3 x Sport pro Woche gewöhnt, und dies hat sich im Laufe der Jahre als Ritual gefestigt. Heute ist es die wöchentliche Routine und gehört dazu wie Wäsche waschen oder Zähne putzen.

Es ist nie zu spät zu Veränderungen

Prinzipiell muss aber die Einsicht zur Veränderung da sein. Das heißt, der Leidensdruck muss groß genug sein. Solange man sich in der Komfortzone wohl fühlt, ist der Wille zur Veränderung meist zu schwach. Viele schaffen es erst, wenn deutliche Zeichen vom Körper oder von der Psyche kommen. Dann kommt die Motivation und schließlich auch die Disziplin. Doch dann kann man alles schaffen, was man sich vornimmt. So war es auch bei mir. Hätten mich die Schmerzen nicht so geplagt, hätte ich nichts in meinem Leben geändert.

Veränderung kommt nicht über Nacht

Man muss Platz für Veränderung schaffen, sie auch wollen. Das Ändern einer Jahreszahl bewirkt nichts, nur der Wille zur Veränderung kann den inneren Schweinehund überwinden. Dieser kommt nicht über Nacht, sondern reift in einem Menschen. Stück für Stück lernt man dazu, man wächst hinein. Es kommen Rückschläge, aber auch auch wieder große Schritte nach Vorne. So wie das Leben ein Prozess ist, so sind auch gute Vorsätze ein Prozess. Ein gut überlegter und geplanter Beginn eines Vorsatzes ist allemal erfolgversprechender, als ein vorschnell gefasster Vorsatz zum Jahreswechsel.

Aber egal welche Ziele ihr euch persönlich setzt, egal wann ihr beginnt, sie wahr werden zu lassen, ich wünsche Euch viel Erfolg und Disziplin bei der Umsetzung und Realisierung.

Ein gesundes und frohes neues Jahr wünsche ich Euch allen. Träume sind noch nicht gelebte Hoffnungen. Und Hoffnungen sind der Motor unseres Lebens. Lebt eure Träume.

Wer noch mehr aus meiner Kolumne lesen möchte, kann hier mehr nachlesen.

Alles Liebe, herzlichst Eure Silvia